In zahlreichen Unternehmen wird die von Arbeitnehmern hochgeschätzte „Work-Life“ Balance dahin gehend umgesetzt, dass die Arbeitnehmer ihrer Arbeitspflicht in der sogenannten Vertrauensarbeitszeit nachkommen dürfen. Hierunter wird eine überaus flexible Arbeitszeitgestaltung verstanden, welche von dem Arbeitgeber nicht in exakter Form vorgeschrieben ist. Vielmehr obliegt die Entscheidung darüber, wann die Arbeit letztlich erledigt wird, bei dem Arbeitnehmer selbst.
Der Arbeitgeber gibt lediglich einen gewissen Zeitrahmen vor. Der Kernpunkt dieses Arbeitszeitenmodells liegt in dem Umstand, dass der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer vertraut. In der Arbeitswelt gewinnt die Vertrauensarbeitszeit zunehmend an Bedeutung und Relevanz, da die großen Unternehmen dem Fachkräftemangel durch flexiblere Arbeitszeiten entgegenwirken müssen. Es darf hierbei allerdings nicht vergessen werden, dass es sowohl Vor- als auch Nachteile gibt.
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✔ Das Wichtigste in Kürze
Vertrauensarbeitszeit bietet Flexibilität und fördert Work-Life-Balance
Arbeitnehmer können Arbeits- und Privatleben besser vereinbaren.
Steigerung von Motivation und Produktivität bei Arbeitnehmern
Eigenverantwortung und Vertrauen des Arbeitgebers wirken sich positiv aus.
Positiver Effekt auf Unternehmenskultur und Mitarbeiterzufriedenheit
Verbessertes Betriebsklima durch Wertschätzung und Vertrauen.
Risiken und Herausforderungen sind vorhanden
Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und Freizeit kann schwierig sein.
Risiko der Selbstausbeutung bei Arbeitnehmern.
Arbeitgeber müssen Leistung messen und Vertrauensmissbrauch verhindern.
Rechtliche Rahmenbedingungen müssen beachtet werden
Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) und neuer EuGH-Urteile zur Arbeitszeiterfassung.
Einführung von Vertrauensarbeitszeit erfordert klare Regelungen und offene Kommunikation
Verträge und Betriebsvereinbarungen sollten angepasst werden.
Datenschutz bei der Arbeitszeiterfassung beachten
Personenbezogene Daten schützen und Überwachung vermeiden.
Gesellschaftliche und rechtliche Bedenken berücksichtigen
Arbeitszeitgesetz und gesellschaftliche Erwartungen im Auge behalten.