Brennender Mähdrescher: Ein Landwirt gegen die Versicherung
In einem lebendigen Disput über Versicherungsansprüche, der sich in der ländlichen Idylle von Breitenbrunn entspinnt, finden wir einen Landwirt, dessen Mähdrescher während der Arbeit Feuer gefangen hat. Die Versicherungsfrage wird kompliziert, da der Landwirt zwei Feuerversicherungen bei verschiedenen Anbietern abgeschlossen hat, eine bei A. & M. Versicherung AG, die jetzt anders firmiert, und eine andere bei der C. Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit. Der Haken: Nur eine der Versicherungen ist bereit, für den Brandschaden aufzukommen, und dies auch nur zum Teil.
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Das Feuer und die Folgen
Im Sommer 2019 geriet der Mähdrescher des Klägers in Brand. Ein Sachverständigenbüro schätzte die Reparaturkosten auf beachtliche 76.404,76 EUR, dazu kamen noch Betriebskosten in Höhe von 6.880,41 EUR. Allerdings wollte die Versicherung Concordia lediglich 43.998,00 EUR der Schadenskosten übernehmen und verwies auf eine vermutete Unterversicherung.
Ein Antrag und sein Widerstand
Daraufhin forderte der Landwirt die Differenz von 39.287,17 EUR von der A. & M. Versicherung AG ein. Er argumentierte, dass die in den Versicherungsbedingungen festgehaltene Subsidiaritätsklausel unerwartet sei und auf seine Ansprüche keinen Einfluss hätte. Sein Antrag zielte auf die vollständige Bezahlung des noch offenen Betrags, zuzüglich der Zinsen seit Februar 2020 ab. Die Beklagte hingegen, strebte nach Abweisung der Klage.
Gerichtliches Endspiel und Konsequenzen
Letztlich entschied das Landgericht Nürnberg-Fürth gegen den Kläger. Die Kosten des Rechtsstreits wurden ihm auferlegt und das Urteil ist vorläufig vollstreckbar gegen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des zu vollstreckenden Betrages. Mit einem Streitwert von 39.287,17 € endet diese Auseinandersetzung zwischen einem Landwirt und seiner Versicherung, die einen erhellenden Einblick in das Dickicht der Versicherungsansprüche und -verpflichtungen bietet.
Das vorliegende Urteil
LG Nürnberg-Fürth – Az.: 8 O 5965/20 – Urteil vom 17.12.2020
I. Die Klage wird abgewiesen.
II. Der Kläger trägt die Kosten des Rechtsstreits.
III. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar gegen Sicherheits[…]