Plötzlich fehlt das monatliche Kindergeld, vielleicht droht sogar eine saftige Rückforderung. Ein Bescheid der Familienkasse, der Fragen aufwirft und Unsicherheit schafft. Warum passiert das und was können Sie tun, wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen? Dieser Leitfaden zeigt Ihnen die notwendigen Schritte.
Das Wichtigste: Kurz & knapp
- Lesen Sie den Bescheid sehr genau. Er erklärt, warum und ab wann das Kindergeld gestoppt wird und wie viel Sie eventuell zurückzahlen müssen. Achten Sie unbedingt auf die Einspruchsfrist.
- Informieren Sie die Familienkasse sofort über alle Änderungen im Leben Ihres Kindes, die den Anspruch beeinflussen könnten (z.B. Ende der Ausbildung, Erreichen einer Altersgrenze, Umzug ins Ausland). Wenn Sie das nicht tun, müssen Sie fast immer überzahltes Geld zurückzahlen.
- Wenn Sie mit dem Bescheid nicht einverstanden sind, legen Sie innerhalb eines Monats Einspruch ein. Sonst wird der Bescheid endgültig rechtsgültig und Sie können sich danach nicht mehr wehren.
- Stellen Sie beim Einspruch, wenn eine Rückforderung droht, gleichzeitig einen Antrag, dass die Zahlung oder Rückforderung vorerst gestoppt wird, bis über Ihren Einspruch entschieden ist. Das verschafft Ihnen finanzielle Entlastung.
- Sammeln Sie alle wichtigen Unterlagen, die beweisen, dass Ihr Kindergeldanspruch (noch) besteht (z.B. Schulbescheinigungen, Ausbildungsverträge, Nachweise über Jobsuche). Sie müssen diese Nachweise eventuell vorlegen.
- Wenn Sie eine geforderte Rückzahlung nicht leisten können, beantragen Sie eine Ratenzahlung oder unter Umständen sogar einen Teilerlass der Schulden.
- In komplizierten Fällen oder bei hohen Rückforderungen kann die Beratung durch einen Anwalt für Steuer- oder Sozialrecht sehr sinnvoll sein.
Aufhebung der Bewilligung von Kindergeld: Was tun?
Ein Brief von der Familienkasse flattert ins Haus – und plötzlich steht die Welt Kopf. Die Bewilligung für das Kindergeld wurde aufgehoben, vielleicht wird sogar Geld zurückgefordert. Für viele Familien bedeutet das eine erhebliche finanzielle Belastung und große Unsicherheit. Doch was steckt dahinter, wenn die Familienkasse eine solche Entscheidung trifft? Und vor allem: Welche Schritte können Betroffene unternehmen, um sich gegen einen möglicherweise ungerechtfertigten Bescheid zu wehren? Die gute Nachricht ist: Sie sind nicht machtlos. Es gibt klare rechtliche Wege und Handlungsmöglichkeiten.
Die Grundlagen verstehen: Kindergeld und Aufhebungsgründe
Um die Situation richtig einschätzen zu können, ist es wichtig, die Basics rund um das Kindergeld und die Gründe für eine Aufhebung zu kennen. Nur so können Sie nachvollziehen, warum die Familienkasse so entschieden hat und wo Sie ansetzen können, um Ihre Rechte wahrzunehmen.
Was genau ist Kindergeld und wer hat Anspruch?
Das Kindergeld ist eine wichtige staatliche Leistung für Familien in Deutschland. Es wird primär als eine Art Steuervergütung gezahlt, was seine Verankerung im Einkommensteuergesetz (oft zitiert als § 31 Satz 3 EStG) unterstreicht. Diese Einordnung macht auch deutlich, dass Empfänger bestimmte Pflichten haben, insbesondere wenn es um die Mitteilung von Änderungen geht, die den Anspruch beeinflussen könnten. Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Kindergeld für alle Kinder von der Geburt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Aber auch für volljährige Kinder kann unter bestimmten Umständen weiterhin Kindergeld fließen, längstens jedoch bis zum 25. Geburtstag….