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Löschungsantrag dingliches Vorkaufsrecht bei Grundstücksübertragung auf Miterben

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Erbstreit mit Folgen: Wenn ein Erbe ein Haus erbt, kann ein im Grundbuch eingetragenes Vorkaufsrecht für Überraschungen sorgen. Ein aktueller Fall vor dem Oberlandesgericht Köln zeigt, dass solche Rechte auch nach einer Erbauseinandersetzung nicht einfach verschwinden. Zum vorliegenden Urteil Az.: I-2 Wx 45/24 | | Kontakt

Das Wichtigste in Kürze

  • Gericht: Oberlandesgericht Köln
  • Datum: 18.03.2024
  • Aktenzeichen: I-2 Wx 45/24
  • Verfahrensart: Beschwerdeverfahren zur Löschung eines Vorkaufsrechts im Grundbuch
  • Rechtsbereiche: Grundbuchrecht, Sachenrecht

Beteiligte Parteien:

  • Beteiligte als Eigentümerin: Sie ist im Grundbuch als Eigentümerin eingetragen und beantragte die Löschung eines Vorkaufsrechts, da sie den belasteten Miteigentumsanteil im Wege der Erbauseinandersetzung erwarb.
  • Grundbuchrechtspflegerin des Amtsgerichts Bonn: Sie wies den Löschungsantrag zurück mit der Begründung, dass das Vorkaufsrecht durch die Erbauseinandersetzung nicht erloschen sei, da die Beteiligte nicht als „Dritter“ im Sinne des § 463 BGB anzusehen sei.

Um was ging es?

  • Sachverhalt: Im Grundbuch war ein Vorkaufsrecht eingetragen, welches die Eigentümerin löschen wollte. Diese Eintragung stammte noch von der Eintragung ihrer Mutter als Eigentümerin. Die Eigentümerin wurde nach einer Erbauseinandersetzung alleinige Eigentümerin und beantragte die Löschung des Vorkaufsrechts, da es durch die Sonderrechtsnachfolge erloschen sein sollte.
  • Kern des Rechtsstreits: Die zentrale Frage war, ob das Vorkaufsrecht durch den Erwerb des Miteigentumsanteils der Beteiligten im Rahmen der Erbauseinandersetzung erloschen ist.

Was wurde entschieden?

  • Entscheidung: Die Beschwerde der Eigentümerin wurde zurückgewiesen; das Vorkaufsrecht bleibt bestehen.
  • Begründung: Das Vorkaufsrecht erlischt nicht, wenn ein Miteigentümer durch Erbauseinandersetzung Alleineigentümer wird, da es sich nicht um einen Verkauf an einen Dritten handelt. Die Übertragung unter Miteigentümern führt nicht zum Erlöschen des Vorkaufsrechts, da es den Interessen der Vorkaufsberechtigten schaden würde.
  • Folgen: Die Beteiligte trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens. Das Urteil belässt das Vorkaufsrecht im Grundbuch bestehen. Die Rechtsbeschwerde wurde zugelassen, da die Frage grundsätzliche Bedeutung hat und bisher nicht abschließend geklärt ist.

Vorkaufsrecht im Immobilienrecht: Komplexitäten und Herausforderungen für Erbengemeinschaften

Das Vorkaufsrecht ist ein komplexes Rechtsinstrument im Immobilienrecht, das Eigentümern besondere Rechte bei Grundstückstransaktionen einräumt. Bei Erbengemeinschaften spielen solche rechtlichen Mechanismen eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn es um die Übertragung von Grundstücken zwischen Miterben geht. Die Löschung eines dinglichen Vorkaufsrechts erfordert präzise juristische Schritte und eine sorgfältige Dokumentation beim Grundbuchamt. Für Betroffene bedeutet dies oft einen verwaltungstechnischen Prozess, der spezielle Antragsformulare und eine genaue Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen im Grundstücksrecht voraussetzt. Im Folgenden wird ein konkreter Rechtsfall beleuchtet, der die Komplexität dieser Materie verdeutlicht.

Der Fall vor Gericht


Vorkaufsrecht bleibt bei Erbauseinandersetzung bestehen

Ein Dingliches Vorkaufsrecht an einem Grundstück bleibt auch dann bestehen, wenn einer der Miterben im Rahmen einer Erbauseinandersetzung zum Alleineigentümer wird….


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