Ein Mann aus H. lockte mit falschen Angeboten auf Kleinanzeigen.de über 85 Käufer in die Falle und erbeutete so fast 30.000 Euro. Trotz der hohen Anzahl an Betrugsdelikten kam der Angeklagte mit einer Bewährungsstrafe davon, muss aber die gesamte Schadenssumme zurückzahlen. Das Landgericht Siegen verurteilte den Mann zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und ordnete die Einziehung des illegal erlangten Geldes an. Zum vorliegenden Urteil Az.: 21 KLs 1/21 | | Kontakt
Das Wichtigste in Kürze
- Gericht: Landgericht Siegen
- Datum: 27.07.2022
- Aktenzeichen: 21 KLs 1/21
- Verfahrensart: Strafverfahren
- Rechtsbereiche: Strafrecht
Beteiligte Parteien:
- Angeklagter: Der Angeklagte, ein deutscher Staatsangehöriger, wurde wegen Betruges in 85 Fällen verurteilt. Er führte die Taten aus, um Schulden zu begleichen und einen besseren Lebensstil zu finanzieren. Der Angeklagte zeigte sich geständig, entschuldigte sich für seine Taten und drückte Reue aus. Er ist in psychiatrischer Behandlung und lebt von staatlichen Leistungen.
Um was ging es?
- Sachverhalt: Der Angeklagte bot auf der Plattform Kleinanzeigen.de diverse Gegenstände zum Kauf an, obwohl er weder die Absicht noch die Möglichkeit hatte, diese zu liefern. Er täuschte die Käufer, indem er ihnen die Fotos seiner Ausweisdokumente und Bankkarten zeigte, um ihre Überweisungen zu erwirken. So wurden 85 Betrugsfälle über einen Zeitraum von mehreren Jahren begangen.
- Kern des Rechtsstreits: Die zentrale Frage war, ob der Angeklagte sich durch das wiederholte schädigende Verhalten eine nicht unbedeutende und dauerhafte Einkommensquelle verschaffen wollte und somit die Tatbestände des schweren Betruges erfüllte.
Was wurde entschieden?
- Entscheidung: Der Angeklagte wurde wegen Betruges in 85 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 2 Jahren verurteilt. Diese Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde die Einziehung eines Geldbetrages in Höhe von 29.372,80 Euro angeordnet, und der Angeklagte muss die Verfahrenskosten tragen.
- Begründung: Das Gericht wertete die hohe Anzahl der Betrugstaten, das Geständnis des Angeklagten, die erleichterten Bedingungen für den Betrug durch die Geschädigten und die familiären Umstände des Angeklagten. Trotz ermäßigender Faktoren fiel ins Gewicht, dass der Angeklagte wiederholt strafrechtlich vorbestraft war, was eine Anwendung des erhöhten Strafrahmens rechtfertigte.
- Folgen: Der Angeklagte wird unter Bewährungsauflagen gestellt, da das Gericht erwartet, dass die Strafe ausreichend zur Warnung und für dessen Rehabilitation ist. Der eingezogene Geldbetrag in Höhe von 29.372,80 Euro entspricht dem aus den Straftaten Erlangten.
Betrugsfälle bei Kleinanzeigen.de: So schützen Sie sich effektiv
Kleinanzeigen.de hat sich als beliebte Plattform für den Kauf und Verkauf von gebrauchten Artikeln etabliert. Trotz der bequemen Nutzung und der Vielzahl an Angeboten sind Betrugsfälle immer wieder ein Thema. Fake-Anzeigen machen es unseriösen Anbietern leicht, ahnungslose Käufer zu täuschen. Um sicher und vertrauenswürdig zu handeln, sollten Nutzer sich mit verschiedenen Sicherheits Tipps vertraut machen und wissen, wie man Betrug meldet. Um sich vor Kleinanzeigen.de Betrugsfällen zu schützen, ist es wichtig, gängige Verkaufs Scams zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. In den folgenden Abschnitten wird ein konkreter Fall vorgestellt, der die Herausforderungen und rechtlichen Aspekte rund um das Thema Kleinanzeigen….