Arbeitsunfall, Bandscheibenvorfall, Operation – und dann? Ein junger Mann erleidet schwere Komplikationen nach einem Eingriff an der Wirbelsäule und kämpft um Schadensersatz. Das Oberlandesgericht Hamm untersucht, ob die Ärzte ihrer Aufklärungspflicht nachgekommen sind und ob die Operation wirklich notwendig war. Ein Fall, der die Risiken und Hoffnungen rund um Wirbelsäuleneingriffe beleuchtet. Zum vorliegenden Urteil Az.: I-3 U 16/21 | | Hilfe anfordern
Das Wichtigste: Kurz & knapp
- Das Urteil betrifft einen Schadensersatzanspruch eines Patienten nach einer Wirbelsäulenoperation.
- Der Kläger erlitt nach einem Arbeitsunfall Rückenschmerzen und wurde operiert.
- Die Klage beinhaltete Schmerzensgeld und Schadensersatz für materielle und immaterielle Schäden.
- Der Kläger behauptete, er sei unzureichend über Risiken und Alternativen zur Operation aufgeklärt worden.
- Das Landgericht und das Berufungsgericht entschieden, dass keine Behandlungsfehler vorlagen.
- Der Kläger wurde vor der Operation über die Risiken und fehlenden Alternativen hinreichend aufgeklärt.
- Der Kläger hatte zuvor konservative Behandlungen ohne Erfolg durchlaufen, daher gab es keine anderen Behandlungsalternativen.
- Der Kläger hatte die Aufklärungsbögen unterschrieben, die die Risiken und Erfolgsaussichten der Operation darlegten.
- Das Gericht sah keinen Beweis für eine Garantie des Operationserfolgs durch den Beklagten.
- Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens, eine Revision wurde nicht zugelassen.
Bandscheibenvorfall: Gerichtsurteil zu Aufklärungspflichten des Arztes
Eine Bandscheibenprotrusion, auch Bandscheibenvorfall genannt, ist ein häufiges Problem, das zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann. Oftmals wird eine Operation empfohlen, um die Beschwerden zu lindern. Bevor man sich jedoch für eine Operation entscheidet, ist es wichtig, dass der Patient über alle relevanten Risiken und Alternativen aufgeklärt wird. Hierfür spielt das ärztliche Aufklärungsgespräch eine entscheidende Rolle. Das Aufklärungsgespräch dient dazu, dass der Patient die Risiken und Nebenwirkungen des Eingriffs versteht und sich damit einverstanden erklären kann. Der Arzt muss dem Patienten alle notwendigen Informationen zur Verfügung stellen, damit dieser eine informierte Entscheidung treffen kann. Zu den wichtigsten Punkten, die während des Aufklärungsgesprächs besprochen werden sollten, gehören die Art der Operation, der Eingriff selbst, mögliche Risiken und Komplikationen sowie alternative Behandlungsmethoden. Zudem sollten die Erfolgschancen der Operation sowie mögliche Auswirkungen auf den Alltag und die Arbeitsfähigkeit des Patienten erläutert werden. Im Folgenden wird ein aktuelles Gerichtsurteil vorgestellt, welches sich mit der Frage befasst, welche Inhalte ein ärztliches Aufklärungsgespräch im Falle einer Bandscheibenprotrusion im Detail beinhalten muss. Wurden Sie nicht ausreichend über die Risiken einer Wirbelsäulen-OP aufgeklärt? Sie sind unsicher, ob Sie vor Ihrem Eingriff umfassend über mögliche Komplikationen informiert wurden? Unsere Kanzlei ist spezialisiert auf Medizinrecht und berät Sie kompetent zu Ihren Rechten. Wir prüfen Ihren Fall individuell und geben Ihnen eine erste unverbindliche Einschätzung. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Möglichkeiten besprechen….