Änderungen in der Unternehmensstruktur und ihre rechtlichen Folgen
Die Änderungskündigung aufgrund des Abbaus einer Hierarchieebene ist ein rechtliches Thema, das in jüngster Zeit in den Vordergrund gerückt ist. Dieser Sachverhalt betrifft Unternehmen, die ihre interne Struktur verändern und dabei bestimmte Führungspositionen eliminieren. Das Arbeitsgericht Erfurt hat sich mit einem solchen Fall befasst, bei dem es um die Frage ging, ob die Kündigung einer Mitarbeiterin aufgrund der Umstrukturierung und dem damit verbundenen Wegfall ihrer Position rechtlich haltbar war.
Weiter zum vorliegenden Urteil Az.: 1 Sa 158/21 >>>
✔ Das Wichtigste in Kürze
Änderungskündigung aufgrund des Abbaus einer Hierarchieebene.
Die Beklagte argumentiert, dass die Position der Klägerin als Teamleiterin aufgrund unternehmerischer Entscheidungen entfallen sei.
Das Arbeitsgericht Erfurt gab der Änderungsschutzklage statt, da die Beklagte nicht ausreichend darlegte, welche Tätigkeiten der Klägerin in Zukunft entfallen würden.
Die Beklagte behauptet, sie habe die Führungsstruktur geändert, um die Eigenverantwortung der Kundenbetreuer zu stärken und somit die Teamleiterposition überflüssig zu machen.
Es wird argumentiert, dass die Gruppenleiterposition nicht wesentlich anspruchsvoller ist als die Teamleiterposition, trotz unterschiedlicher Gehaltsbänder.
Die Beklagte betont, dass ihre unternehmerische Entscheidung zur Umstrukturierung nur auf Missbrauch überprüft werden sollte und sie sichdurch die Umstrukturierung eine Qualitäts- und Effizienzsteigerung erhoffte.
Das Gericht stellt fest, dass die Gruppenleiterposition in Bezug auf Bedeutung und Verantwortung nicht wesentlich anspruchsvoller ist als die Teamleiterposition.
Die Kernproblematik
Unternehmensumstrukturierung: Die rechtlichen Herausforderungen bei Änderungskündigungen und Hierarchieabbau. (Symbolfoto: REDPIXEL.PL /Shutterstock.c[…]